Nothilfe und humanitäre Unterstützung leisten

Aufgrund des Klimawandels und der politischen Lage in Myanmar erfordert es immer wieder Nothilfeprojekte und humanitäre Unterstützung anzubieten. Wir unterstützen schnell und gezielt, wenn Not am Mann ist.

Umweltkatastrophe während Zyklons Komen 2015

Im Juli 2015 fegte der Monsun als Folge des Zyklons Komen mit besonderer Heftigkeit über Myanmar, insbesondere über die Chin Region. Über 1,1 Millionen Burmesen waren von dieser Naturkatastrophe betroffen und über 15‘000 Häuser wurden zerstört.

In unserem Projektgebiet hatte der kontinuierliche Regen Brücken, Häuser und Strassen weggeschwemmt. Mehr als 150’000 Bewohner waren betroffen, deren Häuser unter Wasser standen oder komplett zerstört wurden. Die meisten mussten ihre Häuser verlassen um sich in Sicherheit zu bringen. Viele Gebiete waren von der Aussenwelt abgeschnitten, weshalb es schwierig war, Nothilfe zu leisten. Die Regierung von Myanmar musste den Notstand ausrufen.

Aufgrund der immensen Überschwemmungen, sind auch Hektaren von Reisplantagen zerstört worden. Die Aussaat des Reises hatte bereits begonnen, sodass tausende von Bauern ihr Saatgut verloren hatten. Das heisst, dass das Einkommen dieser Bauern in den nachfolgenden Wintermonaten nicht gewährleistet ist. Eine weitere Armutsspirale für viele Familien.

In Burma brach eine grosse Solidaritätswelle aus, viele lokale Organisationen boten ihre Hilfe an, diverse Spendenaufrufe waren am Laufen. Chins und Burmesen im Exil sammelten weltweit Geld um die Not zu lindern. Auch wir von SwissBurma-Aid unterstützen notleidende Familien mit Essensvorräten, Unterstützung im Häuserbau und mittels Koordination von Umsiedlungen.

Hilfe für Geflüchtete Chins in Paletwa , an der Grenze zw. Chin und Rakhine State

Anfangs 2020 brach wieder einmal ein bewaffneter Konflikt im Süden von Chin State zwischen dem burmesischen Militär und der Arakan Army aus, weshalb über 800 Menschen fliehen mussten. SwissBurma-Aid unterstützte die Vertriebenen und schickte 800 Kilogram Reis in die Gegend von Paletwa, Chin State, wo Chin Leute Sicherheit fanden.


Brandhilfe in Falam

Anfang Januar 2021 brannten in Falam 9 Häuser ab und 20 Familien mussten eine Notunterkunft suchen. Eine Pastorin im Ruhestand und ihre behinderte Mitbewohnerin kamen bei dem Brand ums Leben. Dies löste bei vielen Menschen Traurigkeit und Solidarität aus. SwissBurma-Aid reagierte mit Soforthilfe (Lebensmittel und Kleidung) für die betroffenen Menschen bereitgestellt. Wir danken besonders "Kometha" für ihre grosszügige Spende.

Humanitäre Unterstützung für Familien aufgrund des Militärputsches

Am 1. Februar 2021 kam es zu einem Militärputsch, gefolgt von täglichen Demonstrationen gegen den Putsch. Das Militär reagierte mit großer Brutalität und Repression und tötete Hunderte von Menschen. Dem AAPP-Bericht zufolge wurden bis zum 15. Juli 2022 (nach 530 Tagen) 2088 Menschen getötet, 14’695 Personen verhaftet und 11’629 Personen vom Militär gesucht (Haftbefehl). Die Schule ist seit März 2020 geschlossen. Erst wegen Corona, dann wegen der politischen Probleme. Die meisten Lehrer im ganzen Land weigern sich zu arbeiten, ebenso wie viele andere Beamte aus allen Bereichen, weil sie gegen den Militärputsch protestieren. Die Kinder haben keine Möglichkeit, am Online-Unterricht teilzunehmen und sitzen einfach zu Hause. Die Eltern sind sehr besorgt um ihre Kinder. Viele junge Menschen versuchen ins Ausland zu gehen, um dort zu arbeiten oder zu studieren, während andere, die aufgrund des Militärs untergetaucht sind, sich teilweise der Untergrundbewegung angeschlossen haben, um weiter für ihre Freiheit zu kämpfen.

SwissBurma-Aid unterstütze 3’000 Familien in Falam, Kalaymyo und Mandalay mit humanitäre Hilfe. Das sind Familien, die von dem landesweiten politischen Chaos betroffen waren und keine Hilfe und kein Einkommen mehr hatten.

Hier finden Sie einen interessanten Artikel zur jetzigen Situation in Myanmar im 20 Minuten Nachricht «Die Menschen fürchten um ihr Leben».